Zernez - Bergün
Juli 2003: Tourenbeschreibung
Tag 6 und 7: Bots digls Angialets - Hoch Ducan - Val da Ravais-ch - Val Tuors - Bergün

Bots digls Angialets -Bergün
In der Nacht friert es, am Morgen ist das Zelt voller Reif und es ist saukalt. Dafür ist der Himmel strahlend blau und nur ein paar Restwölkchen ziehen vorbei. Wir genießen die Sonne und den herrlichen Blick. Irgendwann brechen wir dann auf Richtung Hoch Ducan, der laut Führer auch ohne Kletterei zu bewältigen ist.

Anstieg zum Ducan
Weglos steigen wir zur Scharte zwischen Chlein Ducan und Punkt 2884 auf. Dann umgehen wir den Südgrat des Hoch Ducan im Westen und steigen durch die Südwestflanke weiter an, bis wir vor einem scharfkantigen Felskeil stehen.
 Blick von der Scharte nach Nordwesten
Wir sehen keinen Weg, den Felsen zu umgehen und drüberklettern ist uns viel zu heikel. Und so richtig motiviert sind wir auch nicht, von daher machen wir uns auf den Weg zurück zum Zelt, wo wir den Rest des Tages faulenzen, lesen und schauen. Trotz Sonne ist der Wind eisig und liegen wir entweder im Zelt oder mit Iso-Matte und Schlafsack draußen. Es ist herrlich.
Zeltplatz beim Bots digl Angialets im Sonnenschein
Am nächsten Morgen ist die Welt grau und nass. Wir packen zusammen und verwerfen den Plan, über die Ducan-Scharte in die Val da Stugl zu wechseln und von da nach Bergüns abzusteigen, was sicherlich die schönere Variante wäre. Stattdessen steigen wir direkt ab und folgen der Val da Ravais-ch nach Chants und von da der kleinen Teerstraße nach Bergüns. Unterwegs fragt uns eine nette Schweizerin, ob Sie uns mit dem Auto mitnehmen soll und so sparen wir uns die Schmerzen in den Füßen von dem langen Abstieg auf Asphalt.
Von Bergüns fahren wir mit dem Zug zurück nach Zernez. Erst Jahre später stellen wir fest, dass wir hier die absolute Kultstrecke für passionierte Eisenbahnfetischisten befahren. Anscheinend ist die Tunnelspirale, über die die Strecke die ca. 100 Höhenmeter von Punt Ota nach Naz bewältigt, eine Meisterleistung der Ingenieurskunst. Wir wissen nichts davon und genießen die wunderschöne Zugfahrt trotzdem. Noch am gleichen Tag fahren wir über den Berninapass nach Poschiavo, wo wir eine weitere mehrtägige Tour machen. Aber das ist eine andere Geschichte...
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