Zernez - Bergün
Juli 2003 - Tourenbeschreibung
Tag 1 und 2: Zernez - Murtera da Munt - Piz d'Urezza
Nach einigen mehrtägigen Rundwanderungen in den letzten Jahren wollen Gaby und ich ein lange Wanderung von einer Woche am Stück machen. Bewusst keine Rundwanderung, sondern eine Streckenwanderung, bei der wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Ausgangspunkt zurückkehren. Nachdem wir beide vom Engadin begeistert sind, steht das Ziel schnell fest. Mit Führer und Karten wird eine grobe Route geplant, der wir dann mehr oder weniger folgen.

Die fantastischen Karten und Führer des SAC sind derart präzise und verlässlich, dass sie in Kombination auch erlauben, alte und nur rudimentär erhaltene Wege zu begehen oder sogar komplett weglos im Hochgebirge zu wandern. Voraussetzung sind vielleicht ein wenig hochalpine Erfahrung, eine vernünftige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und die Bereitschaft, gegebenenfalls auch mal auf einen Gipfel oder Übergang zu verzichten, sollte sich dieser dann doch als etwas zu gewagt oder schwierig herausstellen. Wir sind auf dieser Tour jedenfalls einige Male durch wegloses Gelände gewandert und überall ohne besondere Risiken oder Gefahren durchgekommen. Am Hoch-Ducan sind wir allerdings auch brav umgekehrt, als es uns dann doch etwas zu ausgesetzt wurde.

Etappe 1 und 2: Zernez - Murtera da Munt - Piz d'Urezza
Die Anfahrt zieht sich, dann müssen wir noch Proviant und ein paar Karten kaufen und so ist es später Nachmittag bis wir das Auto in der Nähe des Bahnhofs in Zernez parken und endlich loslaufen. Weil's so bequem ist, haben wir das große (und relativ schwere) MacPac Zelt dabei und Proviant für 7 Tage wiegt auch nicht wenig. Wir müssen unsere Bürofüße erst einlaufen und so kommen wir an diesem Tag nicht weit. Ein gutes Stündchen und etwa 250 m den Osthang des Piz D'Urezza hinauf und es reicht uns für heute. Wir stellen das Zelt am Wegrand auf und genießen den schönen Abend.

Abendstimmung bei Zernez
Der nächste Morgen lässt uns bei herrlichem Sonnenschein durch lichte Lärchenwälder aufsteigen. Wir begegnen einem Tier, das wir nicht so eindeutig identifizieren können: Esel, Maulesel oder Maultier? Egal, Gaby mag es. Hinter uns öffnen sich erste Ausblicke über das Inntal, dann sind wir über der Baumgrenze. Am Talschluss unterhalb des Piz d'Urezza stellen wir unser Zelt auf und machen eine ausgiebige Mittagspause.
Schließlich raffen wir uns nochmal auf und steigen die letzten 300 Meter zum Piz d'Urezza auf. Wir sind völlig allein und genießen die fantastische Aussicht über das Inntal und den Piz Sarsura mit seinen Gletschern.

Panorama vom Piz d'Urezza
Weiter...
Fotos
Die Bilder sind mit meiner ersten Digitalkamera, einer Fuji Finepix 4700 entstanden. 3-fach Zoom und 2,4 Megapixel, die die Kamera auf 4,2 Megapixel hochskaliert. Aufgrund der damaligen Speicherpreise (eine 32 MB SmartMedia Card kostete 200 DM) und weil ich mir damals nicht vorstellen konnte, dass ich Digitalbilder jemals drucken würde, habe ich grundsätzlich nur in 1280 x 960 fotografiert. Während ich auf meinen Wanderungen vorher immer noch meine alte analoge Canon dabei hatte um fleißig Dias zu schießen (die ich dann irgendwann einfach nur noch weggelagert und nicht mehr gerahmt habe) habe ich auf dieser Tour nur die kleine Digitalkamera dabei gehabt. Jetzt tut es mir ein wenig leid. Tolle Motive und fantastische Landschaften, die ich nur in 1280er Auflösung habe. Das reicht gerade für's Internet, selbst auf dem Monitor sind die mittlerweile kümmerlich klein.
Karten & Führer
Landeskarten der Schweiz, 1:25.000: 1218 Zernez, 1217 Scalettapass, 1237 Albulapass
Landeskarten der Schweiz, 1:50.000: 5013 Oberengadin
SAC Clubführer Bündner Alpen 6: "Vom Septimer zum Flüela" von Manfred Hunziker.
|