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Übersichtskarte
Übersichtskarte

Schweren Herzens überlassen wir den See den anderen...
Schweren Herzens überlassen wir den See den anderen...
Der Abstieg: steil, heiß, mühsam
Der Abstieg: steil, heiß, mühsam
Immerhin gibt's genug Wasser
Immerhin gibt's genug Wasser
Definitiv nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber zu erreichen - trotzdem top-renoviert
Definitiv nur zu Fuß oder mit dem Hubschrauber zu erreichen - trotzdem top-renoviert...
Geschafft - die oberen unserer Gumpen
Geschafft - die oberen unserer Gumpen
Die Staumauer mit dem unteren Gumpen
Die Staumauer mit den unteren Gumpen
Kaltes, klares Wasser
Kaltes, klares Wasser
Ein zweiter Bach aus der Val di Foo mündet hier
Ein zweiter Bach aus der Val di Foo mündet hier
Unser Zeltplatz
Unser Zeltplatz

Tessin 2009 - von Airolo nach Locarno

Tag 13: Laghetto Pianca - Valle del Salto
Wir lassen es mal wieder langsam angehen. Gaby würde gern einen Tag am See verbringen, ich würde gern weitergehen zum Badegumpen, der in der Karte im Valle del Salto eingezeichnet ist - auch in der Hoffnung, da allein zu sein. Nachdem klar ist, dass die Schweizer in jedem Fall hierbleiben, beschließen wir schließlich, doch weiter zu gehen und packen zusammen.

Morgens am Laghetto Pianca
Morgens am Laghetto Pianca

In dem Moment kommen acht Menschen mit schwerem Gepäck den Weg herunter. Der erste fragt uns ganz besorgt, ob wir schon lange da wären und ob wir vielleicht noch länger bleiben wollen - wir können ihn beruhigen. Sichtlich entspannter erzählt er uns dann, dass er hier einen Kurs für Landschaftsgestaltung durchführt.

Die Gruppe (der Lehrer, ein Schüler und 6 Schülerinnen, alle schon in etwas fortgeschrittenem Alter) bleibt eine Woche und bastelt Kunstwerke aus Materialien, die sie hier finden. Zwei Wochen zuvor war der letzte Kurs hier, da haben sie das Drum gebaut, das wir bereits am Vortag entdeckt haben (siehe Bild bei Tag 12): Ein halbkreisförmig gebogener, entrindeter Ast, in den lauter Löcher gebohrt sind, in denen wiederum entrindete Äste stecken, so dass das Ganze wie eine halbierte Sonne aussieht. Der Lehrer erklärt uns, dass das Kunstwerk im See stand und durch die Spiegelung im Wasser eine ganze Sonne ergeben hat.

Ich weiß nicht, ob man die Landschaft hier noch gestalten muss - außer den Resten des Kunstwerks sind noch steinerne Feuerstellen mit halb verbranntem Müll übrig und eine Rolle Klopapier steht auch noch rum - nicht so schön, aber natürlich auch eine Form von Gestaltung. Wir sind eigentlich stets bemüht, die Landschaft, in der wir unterwegs sind, möglichst wenig zu gestalten, sondern so unberührt wie nur irgend möglich zu hinterlassen...

Im Wald stehen immer wieder unglaubliche, uralte Kastanienbäume
Im Wald stehen immer wieder unglaubliche Kastanienbäume

Wir fühlen uns in unserem Entschluss bestätigt und steigen ab: 1200 Höhenmeter. Der Vortag steckt uns noch in den Knochen und der Abstieg wird bald zur Quälerei. Endlich erreichen wir den Badegumpen - nicht ganz so idyllisch wie erhofft: eine kleine Staumauer mit einem Betonhäuschen daneben trübt das Gesamtbild etwas. Aber trotzdem wunderschön.

Einer der absoluten Höhepunkte der zwei Wochen - einfach traumhaft...
Einer der absoluten Höhepunkte der zwei Wochen - einfach traumhaft...

Mehrere Gumpen zwischen steilen Felswänden mit quietschgrünem, kristallklarem Wasser - herrlich. Eine gute Stunde baden wir und sitzen in der Sonne. Erst als die so gegen 17:30 Uhr verschwindet, suchen wir uns einen Platz für's Zelt, was sich als gar nicht so einfach erweist. Zwar war ca. 100 Höhenmeter weiter oben ein Not-Plätzchen unterhalb der Kapelle, aber wir haben einfach keinen Bock mehr auf noch einen Aufstieg. Außerdem gibt's da kein Wasser.

Baden - sonnen - baden - sonnen...
Baden - sonnen - baden - sonnen...

Mein Favorit ist eine kleine Betonplattform an der Brücke über den Damm - nicht sehr romantisch aber zumindest eben. Gaby will da nicht zelten. Schließlich finden wir etwas einen Kilometer talabwärts ein ebenes Fleckchen am Wegrand mitten im Wald. Hier scheint immer noch die Sonne her. Es ist warm und die Luft steht - wir schlafen nicht gut in dieser Nacht.

Start Niedrigster / Höchster Punkt Abstieg Aufstieg Gehzeit
  780m 1957m 1190m 62m 4h

Weiter mit Tag 14

Karten

  • "Carta Nazionale della Svizzera", swisstopo, 1:25.000:
    1292 Maggia
  • Übersichtskarten:
    "Carta Nazionale della Svizzera", swisstopo, 1:50.000:
    276 Val Verzasca