Tessin 2009 - von Airolo nach Locarno
Tag 11: Sonogno
Am nächsten Morgen hat sich das Wetter wieder beruhigt. Zwar fallen im Laufe des Vormittags noch ein paar Tröpfchen, aber meistens scheint die Sonne und nachmittags wird es noch richtig schön. Allerdings scheint es letzte Nacht weiter oben doch auch ganz schön abgekühlt zu sein: Die Gipfel ringsum sind mit einem feinen Schneehäubchen überzogen.
Morgens fahren wir mit dem Bus nach Brione: In Sonogno gibt es nur einen kleinen Tante Emma Laden und außerdem brauchen wir Geld und in Sonogno ist auch kein EC-Automat. In Brione finden wir gleich bei der Bushaltestelle einen Geldautomaten und einen kleinen Supermarkt, wo wir unsere Vorräte auffrischen können. Anschließend geht's mit dem Bus zurück nach Sonogno.
Sonogno - vielleicht ein klein wenig zu schön

Mittlerweile füllt sich Sonogno. Mit Bussen werden Pauschaltouristen herangekarrt und machen dann Sightseeing in dem Vorzeige-Bergdörfchen mit den sauber renovierten Häuschen, den frisch gepflasterten Straßen und den ganzen Ständen und Läden, wo man hiesige Produkte und bemalte Steine kaufen kann.
Hier müssen wir uns ein neues Zimmer suchen: Unsere Sachen sind immer noch nicht ganz trocken und wir wollen es auch erst mal ruhig angehen lassen. Und da im Hotel alle Zimmer ausgebucht sind, ziehen wir eine Stunde durch Sonogno bis wir endlich ein Zimmer in einer kleinen Pension finden.
Zwar ist die Wirtin da nicht gerade ein Ausbund an Freundlichkeit und das Zimmer auch nicht gerade umwerfend, aber wir haben eine kleine Terasse, wo wir die Sachen aufhängen können und wir dürfen sogar das Zelt im Garten zum Trocknen aufstellen.
Vorher gehen wir aber noch in das örtliche Grotto Redorta zum Mittagessen. Ein Grotto war ursprünglich eine Höhle, ein natürlicher Keller, dessen kühle Luft genutzt wurde, um Vorräte aufzubewahren. Später wurden diese Grotti dann oft als einfache Gaststätten genutzt, wo örtliche Erzeignisse (Käse und Wurst) und auch einfache warme Gerichte serviert wurden.
Zu Mittag im Grotto Redorta

Heute werden mit Grotto meist einfache Gaststätten bezeichnet, auch wenn da keine Höhle dahinter liegt. Abgesehen von wirklich ausgezeichnetem Käse und leckerer Wurst hat die Tessiner Küche aber leider nicht sooo viel zu bieten. Das Tessin war wohl einfach zu arm, um eine eigenständige Küche zu entwickeln. Die Speisekarten bieten jedenfalls außer Wurst- und Käseplatten meist nur italienische Standards wir z.B. Lasagne.
Wir essen eine Polenta mit Wurst und Käse zu Mittag. Wurst und Käse liegen dabei einfach nebem einem Batzen Polenta auf dem Teller. Auch wenn die Wurst und vor allem der Käse sehr gut sind - eine kulinarische Offenbarung ist das Ganze nicht. Allerdings ist das Grotto wirklich wunderschön. Eine große Terasse mit einer von Wein überwucherten Pergola und einem herrlichen Blick in die Val Verzasca.
Sonogno vor der Val Verzasca - abseits vom Rummel - schön

Anschließend verbummeln wir den Nachmittag. Erst leisten wir dem Zelt beim Trocknen Gesellschaft, dann machen wir noch einen kleinen Spaziergang in die Val Vegorness. Alles voller top-renovierter Rustici, teils zu vermieten, teils privat. Das reinste Wochenend-Paradies. Abends kehren wir nochmal im Grottto ein.
Start |
Niedrigster / |
Höchster Punkt |
Abstieg |
Aufstieg |
Gehzeit |
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Weiter mit Tag 12
Karten
- "Carta Nazionale della Svizzera", swisstopo, 1:25.000:
1272 - Pizzo Campo Tencia / 1292 Maggia
- Übersichtskarten:
"Carta Nazionale della Svizzera", swisstopo, 1:50.000:
276 Val Verzasca
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