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Rocciamelone
Routenskizze mit Übernachtungsplätzen

Über den Wolken
Über den Wolken
Kapelle und Lager auf dem Rocciamelone
Kapelle mit Schlafraum am Gipfel

Rocciamelone

Sehr seltenes rotes KohlröschenDer Rocciamelone thront mit seinen 3538 m Höhe über Susa. Bis auf knapp 2000 m führt eine recht abenteuerliche Piste, die Gabys alter Automatik-Golf bravourös meistert. Im August 2000, direkt nach der Tour mit Henny und Tilo bin ich schon wieder im Piemont. Diesmal mit Gaby. Unser erster gemeinsamer Urlaub.

Nachdem wir das Auto abstellen, folgen wir dem Wanderweg zum Rocciamelone noch bis auf ca. 2500 m. Dort stellen wir inmitten traumhafter Almwiesen das Zelt auf und liegen noch stundenlang im Gras und beobachten Sterne und Wolken.

Am nächsten Morgen geht's dann über das Rifugio Ca d' Asti (Kaffeepause) direkt auf den Gipfel des Rocciamelone. Der Weg ist zwar recht mühsam und stellenweise auch etwas ausgesetzt aber nie wirklich anspruchsvoll für einen immerhin 3500 m hohen Gipfel. Oben ist eine Madonnenstatue und eine Kapelle mit einem offenen Nebenraum, in dem man übernachten kann. Es gibt einen Tisch, Stühle und ein paar ganz ordentliche Matrazenlager.

Abends genießen wir fantastische Licht- und Wolkenspiele, einen herrlichen Ausblick und, nachdem sich die zwei anderen Gipfelstürmer an den Abstieg gemacht haben, die Einsamkeit. In der Nacht gibt es ein heftiges Gewitter, die Blitze zucken blau vor dem Fenster durch den Blitzableiter und wir sind heilfroh über das stabile Steinhaus, in dem wir gemütlich in unseren Valandrés liegen.

Wolkenspiele am Rocciamelone
Wolkenspiele am Rocciamelone

Am nächsten Morgen - wir sind gerade dabei, mit unserem letzten Wasser einen Kaffee zuzubereiten - stürmt eine wahre Invasion von Italienern die Hütte. Anscheinend haben wir genau die Nacht vor der traditionellen Wallfahrt auf den Rocciamelone erwischt. Wir laden ein paar der nassen (es regnet immer noch) und durchgefrorenen Italiener auf einen Kaffee ein (wir stiften Kocher und Kaffee, die Italiener das Wasser) und brechen dann bald auf.

Beim Abstieg kommen uns ganze Kolonnen von Italienern entgegen, die teilweise nicht gerade hochalpin ausgerüstet sind und sich dementsprechend unsicher an den gespannten Seilen hochhangeln. Zurück beim Auto ist es immer noch kalt und nass und nach einer kurzen Rast fahren wir weiter in Richtung Usseaux auf der Suche nach einer trockenen Unterkunft für die nächste Nacht. Wir landen in Lago Laux, von wo wir am nächsten Tag eine neue Tour starten...