Kurze und knackige Informationen über meine Ausrüstung gibt's bei den Details...
Natürlich kauf ich schon mal ein Leibchen vom Wühltisch beim Sport Scheck, aber wenn es um Qualität geht, dann halte ich mich an den Outdoor-Dealer meines Vertrauens und das ist im Großraum Nürnberg der hier:

Schlafsäcke | Zelte | Wasserflaschen | Isomatten | Schuhe | Jacken | Rucksäcke | Proviant | Höhenmesser

Produktplauderei

Ich bin Fetischist. Outdoor-Equipment-Fetischist. OEFetischist. Endlich. Nach 20 Jahren (Update: 25) habe ich mich schließlich geoutet. Ich kann stundenlange Monologe über Schlafsäcke, Zelte oder Isomatten führen und wenn einer meiner Bekannten nebenbei fallen lässt, dass er sich jetzt auch mal einen anständigen Schlafsack oder ein neues Zelt kaufen will, dann krieg ich vor lauter Aufregung feuchte Hände und versuche verzweifelt, mich als Berater aufzudrängen.

Richtig schlimm aber wird es, wenn endlich eins von meinen alte Ausrüstungsteilen seinen Geist aufgibt. Natürlich gewinnt man die alle mit der Zeit lieb, aber wenn's dann doch mal so weit ist und man ein paar Schuhe ausrangiert oder den Schlafsack seinen Gästen anbietet, dann ist für mich der Moment gekommen, mein letztes Bares zusammenzukratzen und mich mit zittrigen Knien auf den Weg zum Friedrich-Ebert-Platz in Nürnberg zu machen (siehe obiger Link). Hier geht's zu einer kleinen Lobeshymne auf den Laden...

Oder Kataloge! Geile Outdoor-Kataloge mit Zelten, Rucksäcken oder Kleinzeug wie Kompassen, Taschenmessern, Funktionsunterwäsche oder Wassersäcken. Stundenlang kann ich die anschauen. Mit Speichelfäden in den Mundwinkeln und erhöhtem Pulsschlag.

Und nachdem das hier meine und ganz allein meine Spielwiese ist, werde ich mich jetzt hier auslassen. Über alles. Zelte, Schlafsäcke, Rucksäcke, Wassersäcke, Armbanduhren mit Höhenmessern, Teleskop-Wanderstöcke, Kniebandagen, Petflaschen, Isomatten und und und...
Vielleicht ist das ja für andere OEFetischisten gar nicht uninteressant. Ich habe ja manchmal den Verdacht, dass ich da nicht unbedingt der einzige bin. Jetzt aber los. Und zwar richtig: Valandré. Genau, gleich voll hardcoremäßig:



Schlafsäcke
Valandre in rotAngefangen habe ich mit einem Deckenschlafsack. War rechteckig und konnte man rundum aufmachen und als Decke nehmen. Prima Sache im Sommer am Mittelmeerstrand, für Temperaturen unter 10° C aber nicht unbedingt die Ideallösung. Und gewichtstechnisch unter aller Sau, d.h. über 2 Kilo.

Mit den ersten Wanderungen kam dann auch der erste richtige Schlafsack. Ein Kunstfaserschlafsack von VauDe. Irgendein Dealer hatte mir erklärt, dass Kunstfaser auch noch wärmt, wenn sie nass ist, heutzutage (das war 198X) genausogut isoliert wie Daune und viel preiswerter ist. Der Sack war okay und die ersten 5 Jahre hab ich damit auch nicht gefroren (allerdings hab ich damals im Gebirge auch noch in Hütten übernachtet). Und im Vergleich zu dem Kaufhaus-NoName-Daunensack von meinem Freund Peter war der auch echt prima. Nach 7 oder 8 Jahren war er dann aber doch ziemlich fertig und ich hab etliche Läden im Großraum abgeklappert auf der Suche nach dem ultimativen Schlafsack.

Beim Fietzophren (DER Nürnberger Dealer, damals noch unter der Ägide von "Flipper" Fietz persönlich) hat's dann gefunkt: Nach einem halbstündigen Vortrag über die Vorzüge von hochwertiger Daune gegenüber Kunstfaser (Isolationsvermögen, Gewicht, Lebensdauer), erstem Berühren eines Valandré Schlafsacks (900 Basic) und Probeliegen (im Hochsommer) war ich eigentlich schon besessen. Lediglich der Preis (500 DM statt der veranschlagten 200) konnte einen Sofortkauf verhindern. Immerhin war ich zu Daunenschlafsäcken bekehrt. Und weitere Besuche in zwei oder drei Läden haben mich dann endgültig vom Valandré überzeugt. Ich hab ihn dann geholt und mittlerweile haben etliche meiner Freunde auch Valandrés.
(voll gemein: Gabys Valandré ist viel neuer, schöner und dicker als meiner, auch wenn die Farbe nicht mehr so schön ist. Jetzt wollte ich auch einen neuen, aber mein Dealer hat mich überzeugt, statt eines neuen meinen alten überholen zu lassen - wär viel günstiger und genauso gut. Verkehrte Welt, aber das erklärt vielleicht, weshalb ich so auf meine Dealer schwöre)

Achtung Anekdote:
Hier nochmal meine Lieblingsgeschichte zum Valandré (schon tausendmal erzählt, wer sie nicht mehr hören kann, der überspringe einfach diesen Absatz):
Vor ca. 10 Jahren war ich mit Andi und Ursi in den Lechtaler Alpen unterwegs. Ende September oder Anfang Oktober und abends wars schon knackig kalt. An einer Hütte war der Winterraum geschlossen und wir mussten im Freien schlafen. Vorsichtshalber bin ich schon mal mit Vlieshose und -Jacke in den Schlafsack (kein Mensch glaubt die Geschichte, dass ein Schlafsack umso besser wärmt, je weniger man drin anhat - stimmt ja auch nicht). Irgendwann in der Nacht bin ich dann schweißgebadet aufgewacht, aus dem Schlafsack gekrochen und dann in U-Hose und -Hemd wieder rein. Am nächsten Morgen war der kleine Bach nebendran feste gefroren. Seit dieser Nacht liebe ich ihn, meinen Valandré.


Grundsätzliches:
Schlafsäcke werden durch zwei Werte gekennzeichnet: den Extrem- und den Komfortbereich. Ersterer ist eigentlich uninteressant, schließlich geht es in den wenigsten Fällen ums reine Überleben, sondern meist ums Wohlfühlen. Und dafür ist der Komfortbereich zuständig.

Natürlich ist das zunächst mal eine recht individuelle Geschichte - ich kenne Leute (okeh, okeh - Frauen), die behaupten steif und fest, in einem Valandré mit einem Komfortbereich bis zu -10° C bei einer Temperatur von + 10° C gefroren zu haben. Meiner Meinung nach unmöglich und rein kreislaufbedingt, aber worauf ich hinaus will: Verfrorene Naturen sollten grundsätzlich den wärmsten Schlafsack kaufen, den sie kriegen können, normale Menschen, die einen 3-Jahreszeiten-Schlafsack suchen, der sie schon mal eine Frostnacht im Freien überstehen lässt, können sich auf einen Komfortbereich von - 10° oder -20° C beschränken. In dem Bereich kriegt man einen guten Daunenschlafsack heutzutage (2003) für ca. 200 - 350 €, bei Kunstfaser ist man mit 150 - 250 € dabei. (Update: 2009 darf man vermutlich noch mal 50,- € drauflegen - ich bin aber derzeit bei den Preisen nicht so auf dem Laufenden)

Womit wir bei der Frage Daune oder Kunstfaser angelangt wären. Ich bin mittlerweile überzeugter Daunenfan. Allerdings strapaziere ich meine Ausrüstung auch ziemlich und lege größten Wert auf Qualität. Preisbewusstere OEFs greifen evtl. besser auf Kunstfaser zurück, obwohl ich der Meinung bin, dass sich in Anbetracht der Lebensdauer die Mehrausgabe für einen guten Daunenschlafsack durchaus lohnt. Valandré gibt mittlerweile 20 Jahre Garantie auf seine Daune und mein Kunstfasersack war nach ca 8 Jahren nur noch halb so dick wie am Anfang.

Ein weiteres Argument für die Daune ist das immer noch deutlich höhere Isoliervermögen bei gleichem Gewicht und Packmaß (oder das deutlich geringere Gewicht und Packmaß bei gleichem Isoliervermögen ;o)

Und was das Thema "ein nasser Kunstfaserschlafsack wärmt immer noch" angeht, da hätte ich wieder eine...

Achtung Anekdote:
Irgendwann zu Anfang der 90er war ich mit meinem noch recht neuen Valandré und meinen Freunden Peter und Robert in den Zillertaler Alpen unterwegs. Aus Gewichtsgründen hatten wir auf das Innenzelt verzichtet und wie's natürlich kommen musste fings dann an zu gewittern. Aus dem erst nur als kurzen Unterstand aufgestellten Überzelt wurde dann irgendwann das Nachtlager. Sehr komfortabel mit fließendem kalten Wasser (zwischen den Isomatten) und Bad (am Fußende). Irgendwann in der Nacht waren dann bei den beiden Jungs das Wasser auf dem Umweg über das Fußteil des Schlafsacks mittels Osmose ungefähr auf Hüfthöhe angelangt. Beider Säcke waren nass, kalt und ziemlich unangenehm, mein Valandré hingegen hat mit seinen schön gefetteten Entendaunen das Wasser tapfer abgewiesen und war bis auf eine oberflächliche Feuchtigkeit im Fußbereich knochentrocken.


Zelte
Mein erstes Zelt war ein Notkauf. Ein Kumpel hatte für unseren Südfrankreichurlaub ein prima preiswertes Zweimannzelt beim C&C-Meister erstanden (DM 50). Hat leider nicht lang gehalten: Beim ersten Aufbau sind die Nähte durch das Einstellen der Zeltstangen bereits angerissen, die erste Stange ist beim Reinkriechen (das Teil war nur ca 50 cm hoch) umgeknickt. Ich musste also in den nächsten Laden und ein neues Zelt kaufen. Hat den Urlaub um eine Woche verkürzt, dann aber drei oder vier Jahre seinen Dienst getan.

Ungefähr mit dem ersten richtigen Schlafsack wurde dann auch mein erstes richtiges Zelt fällig. Noch als Gemeinschaftskauf mit meiner Mutter. Ein Börgefjell von Hellsport. Als Auslaufmodell von DM 800 auf 500 reduziert. Geiles Teil, brutal teuer für damalige Verhältnisse, noch ein echt altmodisches Firstzelt, aber Top-Qualität und absolt sturmfest. War zweimal mit in Norwegen und hat etliche Stürme in den Alpen mit Bravour überstanden und genießt jetzt seinen Altersruhestand als Reservezelt bei meiner Mutter.

Anfang der 90er Jahre war dann ein größeres Zelt fällig, da wir zu fünft nach Skandinavien wollten und dort drei von uns eine längere Tour auf der Hardangervidda planten. Dafür aber war mein Börgefjell eindeutig zu klein. Ich hab mir für ein Heidengeld das Citadel von MacPac gekauft. Relativ schwer (+-4,2 kg) und auch kein echtes Dreimannzelt, aber mit einer Riesenapsis (hab sogar schon mal mein Fahrrad drin untergebracht) und ganz viel Platz für zwei. Mit einem unglaublich dichten Boden hat es sich mittlerweile in etlichen Unwettern bewährt und wird wohl noch einige Zeit seinen Dienst tun. Perfekt für luxuriöse Zweiertouren in Schlechtwettergebieten (prädestiniert für Skandinavien), vorausgesetzt, man ist bereit, für seinen Komfort zu leiden (=schleppen) und nimmt die relativ lange Aufbauzeit und den großen Platzbedarf in Kauf. Eine eingerissene Ecke im Zeltboden war übrigens kein Problem: Der Ralph vom Fietzophren hat das Teil dank seiner guten Beziehungen vom Fährmann (Fürther Rucksackhersteller) flicken lassen. Und wieder einmal: Kauft NICHT die Schnäppchenangebote im Internet, sondern vertraut auf Euren Händler (so Ihr denn einen guten habt): Es lohnt sich langfristig.

Autumn Wind im SturmWenige Jahre später wollte ich mir noch ein kleines Einmannzelt zulegen, da ich doch die eine oder andere Solotour vorhatte. Glücklicherweise hat mich mein Dealer überzeugt, das Autumn Wind von Eureka (eigentlich ein Zweimannzelt) zu nehmen. Hab schon lange kein Zelt von Eureka mehr gesehen und weiß gar nicht, ob die in Europa überhaupt noch vertrieben werden. Wäre schade, denn ich bin absolut glücklich mit dem Teil. Großzügig für einen und gerade noch möglich für zwei ist es die ideale Ergänzung zum Citadel. Ebenfalls absolut windstabil und dicht ist es durch seinen minimalen Platzbedarf, sein relativ geringes Gewicht und den extrem schnellen Aufbau das perfekte Gebirgszelt. Und bei sicherem und warmem Wetter kann man dann auch mal das Überzelt weglassen. da steht das Teil dann auch ohne Heringe und man kann beim Einschlafen Sterne gucken...
(Update: Bin jetzt ein paar Mal über Eureka Zelte gestolpert, man kriegt sie noch. Der Globetrotter hat z.B. welche im Angebot)

2007 hat es uns das Autumn Wind leider in einem Hagelsturm in Umbrien ziemlich zerlegt. Gaby hat's zwar daheim wieder zusammengeflickt aber das Urvertrauen ist weg. Nachdem uns das MacPac für Hochgebirgstouren eigentlich zu schwer ist, haben wir uns zum Kauf eines neuen Zeltes entschlossen. Nachdem der Entschluss bereits im Winter 2007/2008 gefallen ist, hatten wir ausreichend Zeit, uns ausgiebig zu informieren und das optimale Zelt zu suchen. Besonders fasziniert war ich dabei vom Allak von Hilleberg - brutal teuer aber freistehend, ultraleicht und nach allem, was man so an Informationen findet, auch qualitativ hochwertig.

Marmot NuskuDummerweise (oder eigentlich glücklicherweise) hat sich Hilleberg dann geweigert, das Zelt an meinen Dealer (Fietzophren) zu liefern. Anscheinend ist die Nachfrage da so groß, dass die sich das leisten können. Nach langen weiteren Recherchen haben wir uns dann für das Nusku von Marmot entschieden. Und wir sind superglücklich damit. Extrem windstabil, ausreichend Platz für zwei Leute mit viel Gepäck und das Ganze bei unter drei Kilo und für 300 € weniger als das Hilleberg (okeh, okeh, mit Footprint, Austausch- und Zusatzheringen - die beigelegten Heringe waren Schrott - sind's dann vermutlich doch 3,5 bis 4 Kilo. Aber mit Footprint und Schnickschnack muss man bei jeden Zelt ein knappes Kilo draufschlagen). Und der Fietzophren hats vorrätig gehabt, so dass wir das schon mal im Laden aufbauen und reinkriechen konnten.

In der Zwischenzeit haben wir das Zelt in Norwegen und im Piemont auch schon ausgiebig testen können: heftigster Wind in Norwegen auf den Lofoten war überhaupt kein Problem - was jetz noch fehlt ist ein richtig übles Gewitter mit fett Regen, aber das Vertrauen ist da. Das MacPac wird nach wie vor als ein extrem geräumiges Zweitzelt für den Zeltplatz neben dem Auto (Campingplätze oder Norwegen) seinen Dienst erfüllen, beim Wandern wird uns jetzt die Nusku (geiler Name übrigens, ist eigentliche ne alte Gottheit aus Kleinasien, klingt aber irgendwie nach Milka Schokolade und Nüssen) begleiten.

Grundsätzliches:
Wenn man beim Kauf seines Zeltes eine der bewährten Marken wählt, kann man sich normalerweise darauf verlassen, dass zumindest die Qualität passt. Ich glaube übrigens nicht, dass die immensen Preise für Hilleberg oder Helsport Zelte wirklich durch eine überragende Qualität gerechtfertigt sind. Da spielt das Image definitiv eine Riesenrolle. Nichtsdestotrotz: Die machen schon geile Zelte und wenn man viel Geld übrig will, kann man die meiner Ansicht nach ohne große Bedenken kaufen. Allerdings fährt man mit anderen, guten Zelten sicher auch nicht schlechter und spart bis zu 50% für den Namen.

Grundsätzlich gibt es sowieso kein perfektes Zelt für jeden Zweck. Erst sollte man sich darüber im Klaren sein, was man vorhat, dann heißt es, den richtigen Kompromiss zu finden.

Größe und Gewicht
Je größer, desto mehr Platz hat man und desto komfortabler geht's zu. Wichtig ist dabei nicht nur die Größe des Innenzeltes, sondern auch die der Apsiden. Gepäck und nasse Schuhe sind da nämlich angenehmer untergebracht als im Innenzelt und bei schlechtem Wetter kann man da auch schon mal ein Süppchen kochen (Ich verkneife mir jetzt mal den üblichen Hinweis auf Brand- und Erstickungsgefahr - ein denkender Mensch sollte da von alleine drauf kommen). Allerdings bringt Größe auch Nachteile: Je größer, desto schwerer und desto mehr Platzbedarf.

Allgemeines
Von großem Vorteil sind zwei Eingänge, vor allem, wenn's auch mal wärmer wird oder wenn's recht feucht ist - die Belüftung klappt da einfach besser. Ein wenig mehr Platz wirkt Wunder im Hinblick auf Komfort - vor allem bei schlechtem Wetter. Schön auch, wenn man in dem Zelt nicht nur liegen, sondern auch mal sitzen kann. Ob das Teil dann Geodät, Kuppel, Tunnel oder sonstwie heißt, ist zweitrangig, wenn die anderen Kriterien passen.

Einsatzbereich Gebirge
Wenn man vorhat, sein Zelt durchs Gebirge zu schleppen, sollte man vor allem das Gewicht berücksichtigen. Ein guter Wert sind ca. 1 - 1,5 kg pro Person, wobei man allerdings kaum ein Einpersonenzelt mit einem Kilo finden wird. Außerdem spielt hier die Größe eine gewisse Rolle - oft ist der Platz auf dem Berggipfel recht beschränkt, so dass ein nicht ganz so großes Zelt hier durchaus von Vorteil sein kann.

Gerade im Gebirge ist es auch nicht schlecht, wenn das Zelt nicht unbedingt Dutzende von Heringen zum stabilen Stand braucht. Irgendwie kriegt man das Teil zwar meist schon verspannt, aber bei recht felsigem Boden kann das schnell mal mit etwas Getüftel verbunden sein. Nicht schlecht ist es da, wenn man ein paar zusätzliche Schnüre dabei hat, mit denen man dann auch weiter entfernte Felsen zum Abspannen nutzen oder den Radius für einzelne Heringe erweitern kann.



Wasserflaschen
PET statt SIGGSchon mal die schicken SIGG-Wasserflaschen gesehen. Schön leicht und doll glänzend in den verschiedensten edlen Farben. In den 80ern waren die noch ein echter Blickfang und nachdem meine erste SIGG dann auch die ersten Dellen und Schrammen hatte, sah sie auch so richtig cool professionell gebraucht aus. Irgendwann hab ich die dann auf der Anreise im Zug vergessen und mir daraufhin gedacht "Mist, schon wieder DM 30,- zum Teufel." Ich musste dann mit einer ordinären Plastik-Wasserflasche ins Gebirge. Echt peinlich. Allerdings konnte ich plötzlich sehen, wieviel noch drin war. Und die war sogar noch ein klein wenig leichter als die SIGG. Und als der Saft da drin das schimmeln angefangen hat, konnte ich das nicht nur sehen - statt stundenlangem Schrubben hab ich mir einfach ne neue Plastikflasche besorgt. Für die DM 1,30 oder so war sogar noch was Feines zu Trinken drin. Langer Rede kurzer Sinn - seit es PET gibt, ist SIGG eigentlich nur noch zum Angeben gut.

Haaalt - eine Ausnahme gibt es: SIGG produziert Spiritus-Flaschen. Sind innen nicht beschichtet, sehr haltbar und haben die zugegebenermaßen praktische Öse im Deckel zum Anklipsen an den Rucksack und zum Aufdrehen bei Unterdruck mittels Löffel. Außerdem haben die zwei kleine Löcher im Schraubverschluss, über die man den Spiritus in den Kocher kriegt, ohne dass es gluckert oder man die Flasche komplett aufdrehen muss.



Isomatten
Z-Rest in grünAm Anfang war die dünne grüne Schaumstoffmatte. Naja. Dann kamen die harten schwarzen. Schon besser, was Haltbarkeit und Wurzelneutralisation anging. Aber hart. Die orangenen Teile waren da schon etwas bequemer. Aber schwer. Fast so schwer wie die selbstaufblasenden. Die sind absolut geil, wenn man mit dem Auto oder dem Fahrrad unterwegs ist und die Matte auch ganz bestimmt nur im Zelt einsetzt und auch da schön acht gibt auf spitze Gegenstände. Ich hab eine. Noch zu Zeiten gekauft, als es die nur von einem Herstellern gab und sie noch ein halbes Vermögen gekostet haben. Liegt seit einigen Jahren unbenutzt unter meinem Bett. Nach zwei mal flicken war ichs leid. Mal abgesehen davon, dass ich meine Isomatte meistens tragen muss und die aufblasbaren ungefähr doppelt so schwer sind wie meine Z-Rest.

Womit ich bei meinem Favouriten angelangt wäre. Was ausschaut wie ein Wachteleierkarton für Großhändler bietet ein sehr gutes Isolationsvermögen bei wirklich verblüffenden Komfort. Dazu ist sie ungemein leicht. Damit könnte ich jetzt sagen "Prima - meine endgültige Empfehlung: die Z_Rest". Kann ich aber leider nicht. Meine alte grüne Z-Rest ist nach wie vor topp, aber letztes Jahr haben wir uns noch eine zweite neue blaue Z-Rest dazu gekauft (als echter Gentleman habe ich natürlich stets Gaby die schicke Z-Rest überlassen und selbst mit der "Light"-Version, der Ridge-Rest vorlieb genommen). Ich weiß nicht, ob bei der neuen die Weiterentwicklung einfach nur schief gelaufen ist oder ob die Jungs am Schaumstoff gespart haben - nach einem Jahr Gebrauch ist die neue mittlerweile in schlechterem Zustand als die alte. Ich kann da einfach keine Empfehlung mehr aussprechen. Falls jemand was besseres kennt - ich bin für einen guten Tipp echt dankbar...

Z-Test in orange und grünNachtrag: Nach der Pleite mit der blauen Z-Rest haben wir's doch noch mal versucht. Mittlerweile sind die Teile orange und die Qualität kann wieder überzeugen. Von daher gibts jetzt wieder eine klare Kaufempfehlung für die Z-Rest von mir: leicht und robust. Zusätzlich haben wir jetzt auch noch eine Doublemat Evazote von Exped. 200 x 100 cm Evazote Schaum als Matte. Perfekt als Komfort-Unterlage unter den Z-Rests (man wird nicht jünger) oder als geräumige und warme Picknickdecke. Mehr Verwendungstipps und ein Bild gibts auf der Exped Homepage...

Und noch'n Nachtrag: Die Z-Rests sind ne echte "Never-ending-Story". wir haben uns im Frühjahe 2009 noch eine gekauft - ich wollte auch mal auf ner neuen, dicken, Z-rest schlafen. Dieses Jahr sind die unten grau und oben golden - ziemlich gewöhnungsbedürftig. Im Moment ist die neue aber noch ganz fit, schön dick und bequem, allerdings kommt es mir ein wenig so vor, als wäre sie nach ein paar Tage Einsatz schon deutlich zusammengesackt. Wieder so'n Reinfall wie mit der blauen? Ich hoffe doch nicht?. Im Juli 2009 sind wir 2 Wochen im Tessin unterwegs. Mal schauen, wie sie danach beinander ist...



Schuhe
Meine erste selbständige Bergtour habe ich so um 1981/82 rum unternommen. Seitdem bin ich regelmäßig wandertechnisch unterwegs. Ich schätze, dass ich in den letzten Jahren im Schnitt vielleicht auf zwei bis vier Wochen "Netto-Wanderzeit" im Jahr komme. In all den Jahren hab ich gerade mal drei Paar Wanderstiefel verschlissen. Allerdings war mir die Qualität meiner Schuhe immer sehr wichtig - hat sich offensichtlich bezahlt gemacht. Derzeit überlege ich, was ich mit meinem dritten Paar (Meindl Island - siehe unten) machen soll - neu besohlen oder neu kaufen? Mal schauen...

Meine ersten Schuhe waren Lowa Trekking Schuhe. Für den Anfang ein prima Schuh von ausgezeichneter Haltbarkeit. Nachdem ich mir mein zweites Paar Stiefel gejauft hatte, haben mir die alten Lowa noch jahrelang treue Dienste in der Gärtnerei geleistet (ich hab mal Gärtner gelernt und ein paar Jahre in dem Beruf gearbeitet).

Meine zweiten Schuhe waren HanWag. Mit einer Stahleinlage in der Sohle und somit schön fest und bedingt klettertauglich. Waren echt geile Schuhe und haben auch klasse ausgesehen. Dummerweise hatte ich gerade einen Kletterkurs gemacht und da irgend was verwechselt - meine Wanderstiefel hatte ich mir nämlich mindestens eine Nummer zu klein gekauft (und HanWags fallen eh recht schmal aus), so dass ich die nur unter Schmerzen tragen konnte und mir nach sieben Jahren immer noch Blasen gelaufen habe. Hat dazu geführt, dass ich zahlreiche Hochgebirgstouren in Turnschuhen gemacht habe und die Wanderstiefel nur für die ganz harten Passagen angezogen habe. Ziemlich hirnverbrannt...

Meindl IslandDerzeit laufe ich in Meindl Island Bergschuhen durch die Gegend. Die ersten Bergschuhe, mit denen ich rundum glücklich bin. Komplett Leder, GoreTex-Futter, ziemlich steif und ganz nett anzuschauen. Für das, was ich mache, der perfekte Schuh. Und passt perfekt auf meine überbreiten Füße.
Nachtrag: Vor zwei oder drei Jahren habe ich mal nachgefragt, ob sich ne Reparatur für die alten Meindls noch lohnt. Nachdem aber nicht nur die Sohle völlig runter war, sondern auch das Leder an der Innenseite der Zunge und innen am Schaft schon ziemlich mitgenommen war, habe ich mir ein Paar neue gekauft. Und bin mit denen genauso zufrieden wie mit den alten.

Grundsätzliches:
Ich bin normalerweise mit viel Gepäck (20 Kilo+) in oft unwegsamem und steinigem Gelände unterwegs. Immer mal wieder auch ne kleine Passage über Gletscher oder zumindest Schneefelder dabei. Sowohl in den Alpen als auch in Norwegen. Dafür haben sich feste Bergschuhe mit steifer Sohle und GoreTex-Futter als ideal erwiesen. Nicht empfehlen würde ich Schuhe mit Nylon-Einsätzen, da hab ich mal so für heimische Wintereinsätze und größere Spaziergänge ein Paar von Lowa gekauft. Nach einem Jahr war das Nylon-Zeug so ausgefranst, dass die Nähte aufgegangen sind und das Wasser einfach am GoreTex-Futter vobei durch die Löcher in den Schuh rein ist. Ob Glatt- oder Velourleder ist Geschmackssache - ich fette meine Schuhe lieber (statt sprayen - ich kann mir nicht vorstellen, dass das Sprayen auf Dauer für das Leder so gut ist) und da schaut Velourleder eh bald aus wie Glattleder ;o)



Jacken
Ich hatte eine Jacke...
Aber erst mal von Anfang an. Ich bin Brillenträger. Das ist definitiv ein Handycap bei Regen. Entweder ich seh nix, weils auf die Brille regnet oder ich seh nix, weil die Brille beschlägt. Also trage ich bei Regen ein Basecap und darüber (wenn der Regen stärker wird) die Kapuze meiner Regenjacke. Das hilft ein wenig, is aber immer noch nicht optimal. Zu Beginn meiner Outdoor-Karriere hatte ich noch einen Schirm dabei. War gar nicht unwitzig.

Achtung Anekdote:
Meine Jacke hatte mir meine Mutter selbst genäht. War echt schick, nur leider auch nicht ansatzweise regendicht (GoreTex gabs da noch nich und wenn, wars unbezahlbar). Also der Schirm. Bis wir dann einmal auf einem ziemlich ausgesetzten Grat von einem echt heftigen Gewitter überrascht wurden. Mein Schirm war so'n Automatikteil, das sich selbst aufspannt. Ich drück das Knöpchen, ein kurzes Flop und ich hab nur noch den Stiel in der Hand. Der Rest vom Schirm war irgendwo in Richtung Horizont unterwegs.

Moonstone JackeMittlerweile hat sich das Thema Schirm eh erledigt, da ich stets mit Stöcken unterwegs bin und gar keine Hand mehr für einen Schirm frei hätte. Kurzfristig hab ich's auch mal mit nem Regenponcho probiert. War nich gut. Man schwitzt, das Teil flattert rum wie nix, verschiebt sich ständig, is nich wirklich wasserdicht und nervt einfach bloß. Irgendwann kam GoreTex dann in bezahlbare Regionen. Ich hab mir meine erste GoreTex-Jacke dann beim Fietz gekauft. Eine französische. MAC. Ich hab sie immer noch und ich würde sie vermutlich auch noch tragen, wenn Gaby sie nicht weggesperrt hätte, weil sie angeblich so schäbig ist. Nur weil sie ein wenig ausgebleicht ist und einen Flicken auf dem Rücken hat. Dabei war sie perfekt! Einrollkapuze, lang genug, super-regendicht und ohne den "abgesetzte Schultern - hallo ich bin eine Outdoor-Jacke" Look.

Jetzt hab ich eine Moonstone. Muss das totale Insider-Teil sein (hab ich mir von 'nem Insider sagen lassen). Sieht schick aus. Schwarz und ohne Schulterabsätze (kann man das so sagen?). Allein - ich bin nicht wirklich glücklich. Ich vermisse meine MAC. Die Moonstone ist unten ein wenig zu kurz. Sie hat eine Kapuze, die mittels Reissverschluss befestigt wird. D.h. sie baumelt entweder hinten rum (sehr unpraktisch) oder sie ist ab und muss 1. irgendwo aufbewahrt werden und 2. bei Regen umständlich hingepfriemelt werden. Nicht gut. Außerdem hab ich die Jacke längst nicht so lang wie die MAC und sie ist schon undicht und fängt auch schon an auszubleichen.

Ich hatte eine Jacke...

Grundsätzliches:
Ob eine Regenjacke GoreTex oder weiß der Geier was für'n Tex drin hat, soll angeblich mittlerweile unerheblich sein - manche Texe sollen sogar besser als Gore sein, hab ich keine Erfahrung. Meine Empfehlung ist, in jedem Fall folgende Punkte zu beachten:
1. Die Jacke sollte untenrum lang genug sein, sonst rutscht sie unter dem Rucksack ständig nach oben - sehr unangenehm.
2. Die Kapuze sollte zum Einrollen und "im Kragen wegpacken" sein. Ansonsten siehe "Moonstone".
3. Jackentests gibts ohne Ende in den einschlägigen Zeitschriften, Online wie Print. Einfach aktuell informieren oder den Händler des Vertrauens fragen.

Aktualisierung: Ich hab mir gerade eine neue Jacke gekauft. Von Lowe (passt zum Rucksack). Cascade heißt 'se. Mit Triple Point Beschichtung. Angeblich zweieinhalb mal so dampfdurchlässig wie Standard Gore Tex. Ich hab se ne halbe Stunde im Laden angehabt und heute ist ein echt schwüler Tag - trug sich sehr angenehm. Mal schauen, wie sie sich bewährt...


Rucksäcke
Lowe Cerro Torre 75+20Für eine objektive Beratung zum Thema Rucksäcke bin ich eigentlich nicht der richtige. Ich hab mir 2008 gerade mal den zweiten Rucksack meines Lebens gekauft (von irgendwelchen Tages-Rucksäcken abgesehen), nachdem mein erster nach über 25 Jahren teilweise massiven Missbrauchs zwar immer noch nicht den Geist aufgegeben hat, aber zumindest so verschlissen war, dass ich den Neukauf guten Gewissens rechtfertigen konnte. Natürlich habe ich mir den gleichen wieder gekauft - einen Lowe Cerro Torre. Diesmal allerdings etwas größer (75 + 20 l) und schöner (in rot statt grün).

Der erste war einfach nicht kaputt zu kriegen. Nach meiner Zeit beim Militär hatte ich eine leichte Grün-Allergie und hab versucht, den grünen Rucksack irgendwie kaputt zu kriegen um mir einen neuen in einer etwas zivileren Farbe kaufen zu können. Ich hab ihn alle möglichen Felshänge runterrutschen lassen und auch sonst ganz übel behandelt, aber das Teil hat sich als unkaputtbar erwiesen. Nach ca. 25 Jahren waren die Trageriemen schließlich doch mal derart verschlissen, dass sich der Rucksack beim Laufen ständig verstellt hat. Das dauernde Nachstellen hat auf Dauer ziemlich genervt, so dass ich mir dann endlich guten Gewissens einen neuen Rucksack kaufen konnte. Ein anderer Rucksack als ein Cerro Torre stand nie zur Debatte.

Nichtsdestotrotz: Ich denke, dass es auch von anderen Firmen gute Rucksäcke gibt. Fährmann finde ich beispielsweise sehr interessant. Die produzieren ihre Rucksäcke tatsächlich hier in Fürth. Und angeblich sollen die ganz doll wasserdicht sein.

Hier ein paar Grundsätzlichkeiten zur Wahl des richtigen Rucksacks:

Die Größe
Solange der Rucksack auf den Rücken passt, kann er nicht zu groß sein. Klar, wenn man nur 1,60m groß ist und der Rucksack hat ne Länge von einem Meter, dann macht das vermutlich nicht viel Sinn. Aber wenn man die Wahl hat zwischen zwei passenden Rucksäcken, dann würde ich immer den größeren empfehlen: Wenn der Rucksack auf der Tour nicht ganz voll ist, kann man ihn mit den Spannriemen zusammenziehen. Wenn er aber nicht groß genug ist, dann muss man den ganzen Krempel außen drauf packen. Das schlackert dann hin und her, verlagert den Schwerpunkt in Richtung ungünstig und wird bei Regen nass. Ich bin von meinem neuen Riesenmonster (75 + 20 l ist wirklich gigantisch) hellauf begeistert. da krieg ich bei ner 5-Tages-Tour sogar das Zelt mit rein. Und ob der größere Rucksack dann evtl. ein Kilo mehr wiegt, darauf kommt's dann auch nicht mehr an.

Sonstiges
Auf jeden Fall im Laden probetragen. Und zwar mit mindestens 10, 15 Kilo drin. Schön ist ne fest angebrachte Regenhülle. Er sollte sich stabil anfühlen, festes Nylon oder Cordura. Verschiedene Zugriffsmöglichkeiten auf den Inhalt sind auch nicht schlecht. Außerdem ist es prima, wenn man außen bequem verschiedene Utensilien in Reichweite anbringen kann (z.B. Sonnenbrille, Wasserflasche, Käppi, Fotoapparat...). Und nicht sparen - wenn man 15, 20 oder mehr Kilo durchs Gebirge schleppt, dann ist ein guter Rucksack das wichtigste Ausrüstungsteil von allen!


Proviant
Ist man im Sommer bei schönem Wetter zwei Tage mit dem Zelt unterwegs, dann kann man ganz gut mit Brot, Wurst, Käse und ein paar Müsliriegeln oder Keksen über die Runden kommen. Bei längeren Touren wird das 1. zu schwer und 2. ist da ab und an mal was Warmes auch nicht schlecht. Hier unsere Standards für längere Touren:

1. Frühstück
Kaffee / Tee und Kekse - Kaffe als Pulver-fertig-Cappucino. Schmeckt grauslig, aber ist schnell gemacht, leicht und ist schön portioniert. Allerdings treibt mir die Vorstellung, dass manche Menschen so was im täglichen Leben zu sich nehmen, kalte Schauer den Rücken runter. Kekse ohne Schokolade (schmilzt) und möglichst gehaltvoll. Wer's mag, kann sich auch ein Müsli mitnehmen oder Müsliriegel.

2. Frühstück / Mittagessen / Zwischenmahlzeiten
Erfahrungsgemäß halten die Kekse nicht allzu lange vor. Für's zweite Frühstück oder dann das Mittagessen haben wir meist doch noch etwas Brot und Hartkäse/Dauerwurst dabei. Evtl. auch ein Stück Schinken oder Speck. In Italien fällt dieser Anteil meist etwas höher aus, in Norwegen ist das immer eher mager vertreten.

Eine Alternative vor allem für kleine Snacks zwischendurch sind Müsliriegel (keine Schokolade - gibt nur ne Sauerei, wenn's warm ist), Studentenfutter (so man denn Haselnüsse essen kann - ich kann's nicht, muss halt die Erdnüssle und Rosinen rauspicken), Mister Tom (prima Erdnüsse in hartem Karamell - nur Fett und Zucker, die perfekte konzentrierte Kalorienzufuhr), Kekse (kann man auch zwischendurch essen ;o) oder Fruchtschnitten.

Abendessen
Abends, wenn das Zelt dann stett, ist was Warmes oft ganz nett. Ich hab's schon mit verschiedenen gefriergetrockneten Outdoor-Spezial-Mahlzeiten versucht. Kosten ein Heidengeld und schmecken so lala. Nix dolles. Von daher hab ich lieber jahrelang die Kohle gespart und hab mich aus der Knorr Spaghetteria (oder Maggi Pasta oder wie immer die heißen) ernährt. Etwas, das ich daheim nie anrühren würde, was auf einer Wanderung bei entsprechendem Hunger aber essbar ist. Eine Tüte wiegt etwa 170 gr, wird mit einem halben Liter Wasser zubereitet, was ca. 700 gr Fertiggericht ergibt und dann für zwei ausreicht (mit nem Riegel oder ein paar Nüsschen zum Nachtisch). Wichtig ist, dass man die Teile mit der kurzen Kochzeit erwischt - die variieren nämlich zwischen 5 und 15 Minuten und 15 Minuten verbrauchen ganz schön Spiritus.

Letztes Jahr habe mich dann der Tatsache besonnen, dass ich am heimischen Herd ein durchaus ambitionierter Koch bin. Und ich lege großen Wert auf die Tatsache, dass ich nicht der "am Wochenende das große Menü zaubern" Koch bin (auch wenn ich das ab und an ganz gerne mache), sondern vor allem ein sehr routinierter und vielseitiger Alltagskoch. Langer Rede kurzer Sinn - ich habe mir mal überlegt, was man an essbaren Alternativen zu den Knorr Spaghetterias dieser Welt hat. Ergebnis: natürlich Nudeln, aber mit etwas mehr Anspruch. Kann man prima portionsweise vorbereiten - ca. 180 bis 200 gr Nudeln für 2 Personen. Es gibt z.B. von Barilla Nudeln, die eine Garzeit von 5 min haben - auch für den Trangia machbar. Außerdem gibt es Trockenkräuter-Mischungen (z.B. beim Karstadt in Nürnberg für ca. 5 €, im italienischen Supermarkt für 2,50) oder Mischungen mit getrockneten Steinpilzen, oder Oliven und Pepperoni...

Eine Portion Nudeln in den Topf, ein Löffelchen Trockenkräuter dazu und einen Löffel Brühe (Huhn, Rind oder Gemüse, das ist Geschmackssache - ich bevorzuge mittlerweile Bio, ansonsten hat man da immer Mononatriumglutamat drin und das muss ja wirklich nicht sein). Vorsicht mit der Brühe - da hat man das Essen schnell mal versalzen. Wasser dazu, dass die Nudeln gut bedeckt sind und dann 5 min oder etwas länger köcheln lassen, bis die Nudeln soweit bissfest sind. Evtl. noch etwas Wasser nachgießen. Anschließend kann man noch etwas fertig geriebenen Parmesan drüber geben - da gibt's mittlerweile welche die gar nicht mal sooo schlecht sind. Das Ganze hat dann immer noch nicht unbedingt (italienische) Restaurant-Qualität, ist aber durchaus essbar und um Welten besser als der Fertig-Pampf mit den Geschmacksverstärkern und Verdickungsmitteln.

Getränke
Wer's mag, kann Wasser pur trinken oder den Rest vom Frühstückstee einpacken. Ich hab immer noch ne Packung Fertig-Teepulver dabei. Früchte-Tee oder Pfirsich oder so was. Im Grunde nur Zucker mit ein paar Aromastoffen und etwas Tee-Extrakt. Hat aber den Vorteil, dass es über den Zucker schnell ein wenig zusätzliche Energie zuführt und für ein wenig geschmackliche Abwechslung zum blanken Wasser sorgt. Natürlich kann man auch irgendwelche Iso-Drink-Pulver mitschleppen (oder gibt's die schon gar nicht mehr? Sind eh zu schwer und sinnlos teuer). Nachdem ich da aber keinen Hochleistungssport mache, halte ich mehr davon, meine Mineralien über die normale Nahrung zu mir zu nehmen - bis jetzt hab ich da noch keinen merkbaren Leistungseinbruch gehabt. Bei langen Touren (1 Woche +) hab ich auch schon mal ein paar Vitamintabletten dabei. Ist auch mal wieder ein anderer Geschmack und vielleicht hilfts ja was...


Höhenmesser / Armbanduhr
Grundsätzlich kommt man, wenn man halbwegs mit 'ner Karte klar kommt und sich in den Alpen oder in Norwegen bewegt, normalerweise auch ohne Höhenmesser und Kompass klar. Nichtsdestotrotz ist so'n kleines HighTech-Teil am Handgelenk ein nettes Männer-Spielzeug und manchmal dann doch auch ganz nützlich. So bei der einen oder anderen Wanderung hat mir der Kompass schon schon mal nen Irrweg erspart und der Höhenmesser ist oft auch ganz hilfreich bei Tourenplanung und Positionsbestimmung.

Casio
Seit vielleicht 20 Jahren bin ich mit Armbanduhren mit Höhenmesser und später dann auch Thermometer und Kompass unterwegs. Meine ersten beiden waren von Casio. Von der Funktionalität her gar nicht schlecht. Aber miserables Plastik-Klump. Bei der ersten (die hatte eine digitale Anzeige und zusätzlich analoge Zeiger) hat sich der Sekundenzeiger irgendwann gelöst und den Minutenzeiger blockiert. Außerdem war er so vor der digitalen Anzeige gelegen, dass man da auch nichts mehr erkennen konnte. Saublöd. Der Uhrendoktor hat gemeint, es wäre sehr aufwändig, das Gehäuse zu öffnen und den Zeiger rauszuholen, dan hab ich mir dann ne neue Casio gekauft.

Die hatte auch ein Thermometer und nen Kompass mit drin. Sah auch viel schicker als die erste aus (auch dicker und größer - cool). Blöderweise ist bei der dann ein winziges Plastik-Eckchen am Gehäuse ausgebrochen. Daraufhin hat das Armband nicht mehr richtig gehalten. Lösung: ein komplett neues Gehäuse. Kosten: 100€. Mist. Immerhin hat das neue Gehäuse dann ein paar Jahre gehalten, bis das gleiche Eckchen auch bei dem ausgebrochen ist. Lösung: keine - das Gehäuse gabs nicht mehr. Von daher musste was neues her.

Suunto X6MSuunto
Ich hab mich dann für eine Suunto entschieden, die X6M. Sieht richtig schick aus, auch gar nicht so nach Outdoor. Nachdem mich der ortsansässige Uhrenhändler mit seiner Unfreundlichkeit und seinen hohen Preisen doch ziemlich genervt hat, habe ich mal im Internet geschaut und das Teil, das zu der Zeit laut Liste 500 € kosten sollte, bei ebay für 230 € gekriegt. Und ich bin wirklich glücklich damit.
1. is die wirklich todschick (okok - is Geschmackssache)
2. ist die merklich genauer und funktionaler als die Casios
3. und vor allem ist die dank ihres Metallgehäuses extrem robust und
4. kann ich die Batterien da selber wechseln: einfache 2032er Knopfzellen - gibt's im Computerfachhandel für einen € - ok, im Uhrenfachgeschäft kosten die auch 6 €, aber das ist immer noch saubillig verglichen mit den 18 €, die ich für die Casios immer beim Uhrendoktor für den Batteriewechsel abdrücken durfte.

Einziger Nachteil: Die Suunto meldet keinen Batteriezustand - die Casios haben ein paar Wochen, bevor sie aufgegeben haben, immer schön gewarnt. Die Suunto hat sich einfach abgeschaltet, so dass ich erst gedacht hab, sie wär hinüber. Und ganz gemeinerweise braucht sie nach nem Batteriewechsel auch noch ein paar Minuten, bis sie wieder anspringt. Aber wenn man's erst mal weiß, dann hat man halt beim Wandern ne Ersatzbatterie dabei...

Nachtrag Suunto: Trotz Metallgehäuse kann die auch kaputtgehen. Der Knopf links unten (Rückstellknopf) hat immer mehr Kraft verlangt und ließ sich irgendwann gar nicht mehr betätigen. Man konnte die Uhr zwar noch nutzen - nach ein paar Minuten stellt die von alleine zurück - ist aber ziemlich nervig und nicht wirklich praktisch. Ich war dann beim Ralph im Fietzophren und wollte mir eine neue bestellen. Aber wie Ralph so drauf ist, hat er mir gleich erklärt, dass die bei Suunto einen gut funktionierenden Abholservice haben und die Uhren auch nach Ablauf der Garantie für wenig Geld reparieren, man muss da nicht gleich eine neue kaufen.

Ich also ab in's Internet und das Formular auf der Suunto Webseite ausgefüllt. Und tatsächlich steht wenige Tage später ein etwas hilfloser DPD-Mann bei mir im Büro und versucht mit meinen ganzen Ausdrucken klarzukommen. Wir schaffens aber. Zwei Tage später (anscheinend ist die Uhr da schon in Finnland - Wahnsinn) kriege ich eine E-Mail: Die Reparatur würde €84 kosten. Bei einem Neupreis von einst €500 (okok, ich hab sie für €230 im Internet gekauft) fackel ich nicht lange und überweise.

Wieder zwei Tage später kommt unsere Dame vom Empfang und bringt mir ein Päckchen von Suunto. Drin ist meine Uhr. D.h. eine etwas genauere Untersuchung bringt zu Tage, dass es gar nicht meine alte Uhr ist, sondern ein fabrikneues Teil. Statt umständlich zu reparieren, haben die mir einfach eine neue Uhr geschickt. Abgefahren.

Ich hab mir trotzdem eine neue Suunnto beim Fietzophren bestellt - zum einen fühle ich mich da sowohl dem Ralph als auch Suunto ein wenig verpflichtet (bei so viel Fairness) und zum anderen kann die neue auch noch GPS. Noch mehr Spiel und Spaß im Gebirge ;o)